Wer kennt das nicht?
Ich würde so gern allein ausreiten gehen, aber ich traue mich nicht...
Ich würde so gerne mit meinem Pferd über dieses Hindernis springen können, aber kaum sehe ich es, sträubt sich alles in mir dagegen...
Ich würde so gerne vor das Publikum treten und eine Rede halten, doch auf der Bühne angekommen kommt kein Wort aus meinem Mund...
Angst und Unsicherheit halten uns aber davon ab, weiter zu kommen, den nächsten Schritt zu wagen. Wir malen uns bereits vorher aus, was alles passieren könnte.
Das Pferd kann im Gelände mit uns durch gehen oder über das Hindernis stolpern, dass ich springen möchte. Es kann also sein, dass ich herunter falle und mir wehtue.
Jeder Mensch hat Ängste, zu Recht, denn diese sichern unser Überleben.
Angst hat immer einen Grund. Grundlose Angst gibt es nicht. Es ist der Selbstschutz unseres Körpers, der sich hier aktiviert.
Wir haben Angst vor dem Verlust unseres Lebens oder unserer Gesundheit.
Was ist, wenn das Publikum meine Ansichten nicht teilt und bereits während ich noch rede, zu lachen beginnt?
Wir haben Angst seelisch verletzt zu werden.
Was kann ich also dagegen tun? Was hilft mir, meine "Komfortzone" auszuweiten?
Ich muss für mich eine Strategie finden, meiner Angst ins Auge zu schauen.
Zu aller erst: STEH DAZU.
Rede dir nicht ein, dass eh alles ok ist. Das eh alles nur in deinem Kopf ist und eigentlich nicht so schlimm.
Steh zu dir und deinen Gefühlen. Nimm DICH ernst und dann, TUE etwas dagegen.
Um mich beim Ausreiten wohler zu fühlen, mache ICH folgende Dinge:
- Ich nehme Reitstunden, wenn möglich auf verschiedenen Pferden, damit ich mir selbst sicherer werde. Ein ausbalancierter Sitz ist die halbe Miete.
- Ich gehe mit dem Pferd draußen spazieren, zuerst gemeinsam mit anderen, dann allein. Bodenarbeit im Gelände quasi, ganz nach dem Motto, was am Boden nicht funktioniert, wird vom Sattel aus noch viel weniger funktionieren..
- Ich lerne, ein Pferd zu lesen damit ich weiß, wann das Tier entspannt ist oder wann es unsicher ist.
- Ich habe eine gute Ausrüstung. Helm, Sicherheitsweste, passendes Schuhwerk, Sattel, Zaumzeug,...
- Ich suche mir einen Ausreitpartner, der gerne und oft mit seinem Pferd hinaus geht und keine Angst hat. Jemand, dem ich vertraue. Das kann ein Freund oder eine Freundin sein, ein Reitlehrer/in, ganz egal.
Ja und dann kann es losgehen. Der erste Ausritt dauert vielleicht nur 20 Minuten und ist eventuell nur eine größere Runde im Schritt um den Stall.
Beim nächsten Mal dauert er dann schon länger und beinhaltet eine kleine Trabstrecke.... Wenn ich mich bestmöglich vorbereite, wird meine Komfortzone immer größer werden und die Angst immer weniger.
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